Es fing früh an, sicher schon 2012: jeden Tag wurden in den Waisenhäusern Kinder „abgegeben“, wenige Tage alte Säuglinge, Babys, kleine Kinder und fast schon Jugendliche – sie kamen aus allen Orten und waren plötzlich auf sich allein gestellt. Teils gingen sie auf der Flucht verloren, teils sind ihre Eltern verschollen, teils haben sie erlebt wie ihre Eltern ums Leben gekommen sind. Die Kinderheime und Waisenhäuser waren sehr bald übervoll mit solchen Kindern, die schlimme Erlebnisse zu verarbeiten hatten. Daraus folgte, dass sich kaum noch jemand richtig um diese Kinder kümmerte, es waren einfach zu viele!
Also fingen wir an, sie mit Kleidung zu versorgen, auch mit Schuhen, ihnen zu helfen bei medizinischen Problemen, im Winter Jacken, für den Sommer schöne Kleider für die Mädchen und schöne Hosen für die Jungs. Auch haben wir ihnen Schulmaterialen beschafft und die Kosten für Schuluniformen (in Syrien obligatorisch) übernommen, so konnten sie weiter in die Schule gehen. Auch Malsachen und Bastelmaterial, T-Shirts, Jeans, Strampler und Bodies, Windeln uvm. haben wir in die Waisenhäuser gebracht.
Für ein ganzes Jahr lang (September 2014 bis August 2015) konnten wir sogar für etwa 100 Waisenkinder eine Art Patenschaft übernehmen, sie monatlich finanziell unterstützen und mit allem Nötigen versorgen was innerhalb dieses Jahres eben nötig war. Dazu hatten wir penibel Listen angefertigt und Bedarfe ermittelt, eigene Betreuer kümmerten sich intensiv um die Kinder und halfen ihnen dabei, einen neuen Weg zu finden im Leben.
Heute ist dieses Projekt aufgrund von Zerstörung und Fluchtbewegungen Vergangenheit, aber es hat bei den Kindern wie bei unseren Helferinnen und Helfern Spuren hinterlassen. Und wir sind sehr froh, dass wir diese Hilfe leisten durften.