Tägliche Verteilung von warmen Mahlzeiten in Idlib

Seit dem Frühjahr schon bereiten unserer Köchinnen in Idlib nahezu täglich warme Mahlzeiten die wir dann in aktuell 8 wilde Lager verteilen. Das musste vor allem im Sommer schnell gehen, damit nichts verdirbt; Kühlmöglichkeiten gibt es nicht. Das hat auch dazu geführt, dass wir kein Fleisch hineintun konnten, wenn es besonders warm ist, da es schon vor der Zubereitung verdorben wäre. Aktuell gibt es wieder ab und zu Fleisch in unserem Essen. Für die Familien ist es das einzige Fleisch, dass sie zu essen bekommen – ihre persönliche Situation ist oft katastrophal!

Knapp 1.100 Familien sind es, die wir aktuell so versorgen können. Etwa 5.200 Mahlzeiten bereiten wir jeden Monat für sie zu, eine Mahlzeit muss i.d.R. für eine Familie reichen. Unsere Helfer*innen rennen dafür den ganzen Tag, auch um die ganzen Lebensmittel zu beschaffen, Probleme zu lösen und um Änderungen in der Versorgung von bspw. Gasflaschen oder frischen Lebensmitteln zu begegnen. Jedes Mal, wenn sie dann das Essen in die Gefäße, die ihnen die Kinderhände entgegenstrecken, gefüllt haben und mit leeren Behältern die Lager verlassen, herrscht Freude und Trauer zugleich. Freude, weil sie wissen, dass die Familien für heute satt sind. Trauer, wenn sie sehen, wie es den Familien geht und weil sie auch wegen der sich täglich ändernden Sicherheitslage nicht wissen, wie lange sie diese Hilfe leisten können.

Aber DAS sie und wir diese Hilfe leisten können ist einfach wunderbar – von uns allen ein sehr herzliches Dankeschön dafür!!

Aktuelle Zahlen zu unseren Projekten

– In unserem Projekt in Bursa betreuen wir monatlich 378 Hilfeempfänger mit Traumatherapie, Türkisch-Kursen, Einzelbetreuung (bei geistig behinderten Kindern), Nachhilfe, Lern- und Kunsttherapie, Vorschulkursen und dem Betrieb einer Bibliothek

– In Istanbul wurden beispielhaft in einem der letzten Monate 287 behinderte und/oder kriegsversehrte Menschen mit Physiotherapie, medizinischer Hilfe, Prothesen uvm. versorgt, es wurden Entwicklungskurse, Türkischkurse und Ausbildung von Autisten-Betreuern durchgeführt

– Unser Zentrum für syrische Flüchtlingsfrauen im Libanon hat in einem Monat durch zertifizierte Entwicklungskurse, Ausbildungen zur Köchin, Schneiderin, Friseurin und mit unserer Küche und Schneiderwerkstatt 933 Menschen mit Ausbildungsplätzen, Arbeitsplätzen, Nahrung und Kleidung versorgt

– Die Schule in Beirut, die wir seit über einem Jahr mittragen, hatte zum Ende des letzten Schuljahres 410 Schüle*innen, mit Beginn des neuen Schuljahres können wir in einem zusätzlichen Gebäude Unterricht anbieten und hoffen, bald 650 Schüler*innen Zugang zu Bildung geben zu können
– In Damaskus und Umgebung können wir aktuell monatlich 287 Behinderte, Schüler*innen, Stundent*innen uvm. betreuen, 2.094 Menschen mit Lebensmitteln, medizinischer Hilfe und Unterkunft versorgen

– In Idlib werden Monat für Monat etwa 5.200 Bedürftige aus aktuell 8 wilden Lagern mit warmen Mahlzeiten versorgt, 426 Schülerinnen und Schüler werden in Mathematik, Englisch, Geographie, Arabisch, Physik, Chemie und Informatik unterrichtet.

Uns bleibt nur, all unseren Unterstützern aus tiefstem Herzen „Danke“ zu sagen dafür, dass wir all das leisten dürfen. Und verbinden mit diesem Dank die Hoffnung, weiter machen zu können. Um weiter zu helfen. Der Bedarf dafür ist unermesslich groß!

Erster Schultag im neuen Gebäude

Es ist schon einige Wochen her, dass die jungen Schülerinnen und Schüler in unserer Schule in Beirut ihren ersten Schultag hatten. Und sie waren die ersten, die von weitreichenden Veränderungen in der Schule während des Sommers profitierten:

Nach vielen Anstrengungen ist es gelungen, ein zweites Gebäude anzumieten, das ganz in der Nähe des Hauptgebäudes liegt. Die Umbau- und Verschönerungsarbeiten sind noch nicht ganz abgeschlossen, der Unterricht aber in farbenfroh ausgeschmückten und lichtdurchfluteten Klassenräumen läuft! Dank dieses Gebäudes können wir eine erhebliche Zahl zusätzlicher Schüler*innen aufnehmen und die räumlich sehr anstrengende Situation im Hauptgebäude entzerren. Ein sehr wichtiger Schritt nach vorne!

(Das Foto zeigt einen Teil der Kinder bei ausgelassener Stimmung im Hof der Schule und am ersten Schultag)

Verteilung von Lebensmittelpaketen im Oktober 2017

Unsere Helferinnen und Helfer in Damaskus und Umgebung sind fertig mit der Verteilung der Pakete mit Grundnahrungsmitteln!  Diesen Monat haben die Pakete diesen Inhalt:

6 kg Reis, 5 kg Zucker, 2 kg Burgul, 2 l Speiseöl, 2 kg Nudeln, 1 kg Feine/Dünne Nudeln, 1 kg Mehl, 1 kg Linsen, 1 l Olivenöl, 1 kg Butterreinfett, 850 g Dosenwurst, 500 g Zaatar, 450 g Tomatenmark, 450 g Tee, 450 g Halawa, 2 Dosen Sardellen und 3 Packungen Fertigsuppe

Wie immer in den letzten Monaten haben wir zwei verschieden Sorten Reis hineingepackt, sie eignen sich für spezielle landestypische Gerichte. Auch haben wir dieses Mal dünne Nudeln hineingetan, da jetzt die kalte Jahreszeit kommt und diese sich gut für Suppen eignen. Die Marke des Olivenöls mussten wir tauschen, da die alte Marke plötzlich erheblich im Preis gestiegen ist. Der Dank der Familien drückt sich in unterschiedlichster Form aus, mal eher still und leise, dann auch wieder überschwänglich. Nicht selten aber könnte es einem das Herz zerreißen, wenn man sieht, welche Bedeutung dieses Paket mit Lebensmitteln bekommen hat für die Menschen in Syrien.

Hilfe für Menschen mit Behinderung in Istanbul

Unser ausgebombtes und im vergangenen Winter nach Istanbul umgesiedeltes „Zentrum für Spezialbedürfnisse“ macht trotz einiger Widrigkeiten stetige Fortschritte: aktuell sind 125 Patienten mit körperlichen und/oder geistigen Behinderungen registriert, allesamt selber syrische Flüchtlinge. Sie erhalten je nach Bedarf Physiotherapie, ärztliche Versorgung im leistbaren Umfang und kleinere Beihilfen. Bei der Betreuung der Kinder und Jugendlichen mit Down-Syndrom oder Autismus arbeiten wir mit zwei Spezialistinnen zusammen und bilden Helfer aus, damit sie diesen besonderen Anforderungen gewachsen sind. Rollstühle, Gehhilfen, Prothesen, Spezialschuhe für verformte Füße oder Windeln für Bettlägerige können wir aktuell nicht leisten, obgleich der Bedarf enorm ist. Die Kosten hierfür sind einfach zu hoch …