Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland

In Anerkennung besonderer Verdienste hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bereits am 08. Februar 2022 Karsten Malige, dem Gründer und Vorsitzenden unseres Vereins SyrienHilfe e.V., das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen. Am vergangenen Mittwoch, dem 21. Juni 2023, kam es nun in Muggensturm zur feierlichen Übergabe durch den Minister für Ernährung, Ländlicher Raum und Verbraucherschutz, Herrn Peter Hauk.

Im hier eingefügten Artikel des Badischen Tagblatt (BT) vom 23. Juni 2023 wird über diese Ehrung und diesen sehr schönen Abend berichtet. Da es uns selbst aber schwerfällt, diese ehrenvolle Auszeichnung zu begreifen oder gar in Worte zu fassen haben wir diesen Weg der Veröffentlichung gewählt (lesbar wird der Artikel je nach Browser bspw. durch Klicken mit der rechten Maustaste auf das Bild und dann durch Auswahl einiger Optionen wie zum Beispiel „Bild in neuem Tab öffnen“).

Wir von SyrienHilfe e.V. bedanken uns von ganzem Herzen bei all denen, die die Arbeit unseres Vereins nun schon seit 2012 unterstützen und so all das erst möglich machen was wir seither leisten durften und weiterhin leisten dürfen. Und wir danken aus tiefstem Herzen all denen, die sich täglich vor Ort in den Projekten für die engagieren, die diese ihre Hilfe so dringend benötigen. Nur gemeinsam konnten wir das erreichen was wir bisher erreicht haben. Und nur gemeinsam können wir noch mehr erreichen.

DANKE FÜR ALLES!!

NW-Syrien | Erweiterung unserer medizinischen Hilfsleistungen

Schon seit einigen Jahren fahren wir mit unserer „Mobilen Praxis“ in die entlegensten Winkel Nordwest-Syriens und treffen dort auf oft unsägliche Zustände. Treffen auf Kranke, die nicht nur wegen der sowieso schon mangels ausreichend medizinischer Einrichtungen nicht oder leider unzureichend versorgt werden. Die aber auch unversorgt bleiben, weil es ihnen nicht möglich ist, in eine stationäre Kleinklinik zu fahren weil ihnen das Transportmittel dazu fehlt. Hier setzen unsere Ärzte und Krankenpfleger an und konnten schon zahlreiches Leid lindern. 

Das Erdbeben hat die Not und den Bedarf nach medizinischer Betreuung massiv ansteigen lassen, nicht wenige Erdbebenopfer sind weiterhin unbehandelt und haben sich irgendwie mit ihren Verletzungen arrangieren müssen. Wir haben daher unsere Aktivitäten intensiviert, senden nun auch Krankengymnasten aus in dieser mobilen Praxis. Und leisten weiter allgemeinmedizinische Hilfe. 

Bereits im Winter haben wir zudem – parallel zu dieser mobilen Praxis – damit begonnen, auch eine stationäre Praxis zu betreiben. Um zusätzliche Hilfe anzubieten und um mehr Patienten zu erreichen. Auch hier hat das Erdbeben die Notwendigkeit medizinischer Betreuung sehr erheblich ansteigen lassen. Wir haben daher, aufbauend auf den Kenntnissen, die wir uns in den letzten Jahren erworben haben, gestützt auf ein immer größer gewordenes und umfangreiches medizinisches Team (darunter auch Medizin-Studentinnen und Studenten, die an unserer Schule Abitur gemacht haben) und nicht zuletzt ermutigt durch die Mittel, die wir durch unsere großartigen Spenderinnen und Spender zur Verfügung gestellt bekommen haben, ein veritables medizinisches Zentrum aufgebaut! 

Aktuelle Leistungen sind innere Medizin, Orthopädie, Gynäkologie, Immunologie, Rheumatologie sowie die Überführung besonderer Patienten an spezialisierte Kliniken. Zudem leisten wir in allen unseren Schulen Erste-Hilfe sowie in der Umgebung der Praxis und bilden Ersthelfer aus, führen Informationskampagnen durch zu Cholera und anderen ansteckenden Krankheiten, auch Krätze etc…

Und wir werden diese Hilfe weiter ausbauen!

Erdbeben | Stille

Seit unserem letzte Beitrag über die Erdbebenopfer ist hierzu Stille eingekehrt – die sehr anstrengenden Wochen nach dem 6. Februar, in denen wir uns quasi „24/7“ um die Opfer des Erdbebens und um unsere Teams kümmerten hatten Spuren hinterlassen. Es trat ein Zustand der Erschöpfung ein, in dem wir unsere Arbeit zwar weiterhin verrichteten, sie aber still verrichteten. Bis auf den ständigen Austausch an Informationen zur Klärung der Abläufe nahezu schweigend – auch intern. Die großen Linien waren klar beschrieben, wir alle konnten uns daran entlang bewegen und helfen, helfen, helfen.

Wir kennen dieses Schweigen schon, es hat uns die letzten (bald) 11 Jahre unserer Tätigkeit stets begleitet: nach enormen Anstrengungen bei besonderen Not- und Katastrophenfällen (und davon gab es in dieser Zeit leider viele) fielen wir oft in diese Phase der stillen humanitären Hilfe. In dieser Stille waren wir aber immer ganz bei uns und vor allem ganz bei denen, die unsere Hilfe brauchten.

Und voller Dankbarkeit für die, die uns mit ihren Spenden erst die Mittel in die Hand geben um diese so immens wichtige Hilfe leisten zu dürfen.

Danke von Herzen!!

(Mit einem kleinen Frühlingsgruß aus einer unserer Schulen im Erdbebengebiet)

Erdbeben | Frisches Trinkwasser!

Das Erdbeben hat nicht nur Gebäude zerstört sondern auch die Infrastruktur – mit erheblichen Folgen auch für die hygienischen Bedingungen und Versorgung der Betroffenen mit frischem Trinkwasser. Viele haben sehr berechtigte Sorgen vor Durchfallerkrankungen und deren Folgen.

Wir haben daher ein komplettes Lager mit etwa 300 Zelten und entsprechend vielen Familien / Zeltgemeinschaften mit wieder verwendbaren großen Wasserbehältern (je eine für jedes Zelt!) ausgestattet. Und werden diese Wasserbehälter nun täglich mit frischem Wasser aus einem Wassertank-Fahrzeug befüllen.

Die Erleichterung war sehr groß, vor allem die Mütter hatten sich große Sorgen gemacht um ihre Kinder – von denen uns viele mit Feuereifer dabei halfen, die Kanister in Windeseile zu verteilen. Einer der Jungs sagte:

„Bloß kein Zelt vergessen, wir haben alle Durst! Meine Mutter verbietet mir seit 2 Tagen zu trinken. Sie sagte, es fehlt mir noch, dass Du auch noch Durchfall bekommst!“

Wir geben den Dank all dieser Familien, dieser Mütter und Kinder weiter an Euch, an Sie, an Dich – an alle, die uns bei all dem unterstützen was wir tun dürfen! Von Herzen Danke dafür!!