Erdbeben | Aus der Bahn geworfen

Nach dem erneut heftigem Erdbeben am Montagabend haben wir die Schulen wieder geschlossen, das Risiko eines weiteren starken Nachbebens während der Schulzeit ist uns erheblich zu groß – nicht auszudenken welche Folgen das haben würde!

Bereits gestern waren wir auf unseren Fahrten dort, wo wir die letzte Nachtfahrt hatten und haben Zelte aufgebaut für die Familien, mit Matratzen, Decken, Isomatten, Öfen und vielem mehr. Haben Hygieneartikel ausgegeben, Damenbinden, Spielsachen.

Auch unsere Küche läuft weiter auf Hochtouren, täglich werden über 400 warme Mahlzeiten frisch zubereitet und an Kliniken und Lager verteilt. Unsere medizinische Praxis leistet ärztliche Versorgung, wir beschaffen weitere Hygieneartikel, frische Wäsche, Dinge des sehr privaten täglichen Bedarfs und geben sie weiter an Bedürftige. Diese Arbeit begleitet uns nun seit Tagen und bleibt stabil, es wird lange dauern bis irgendeine dieser Leistungen nicht mehr benötigt wird.

Parallel nimmt unser Zentrum für psychosoziale Notfallversorgung und Betreuung langsam Gestalt an, Fachleute werden dazu geholt und unser Team nimmt schon seit einer Woche an unzähligen Fortbildungen teil. Bedarf an diesem Angebot herrscht gerade in Nordwest-Syrien in enormen Umfang, alle hier haben Fluchterfahrungen und Verluste von Freunden und/oder Familienmitgliedern zu beklagen, sind schon dadurch traumatisiert. Das Erdbeben wirkte hier wie ein Verstärker, viele haben nun vollends den Boden unter den Füßen verloren, wirken wie „aus der Bahn geworfen“.

Wir wollen und wir werden ihnen dabei helfen, wieder auf die Beine zu kommen!

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