Schon lange sehen wir bei unserer Arbeit in den Lagern Nordwestsyriens den eklatanten Mangel an medizinischer Versorgung. Nach langen Überlegungen und trotz Sorge um die Finanzierung haben wir nun den Schritt gewagt und eine mobile Arztpraxis aufgebaut:
Zwei Ärzte (einer davon Herzspezialist, der andere Chirurg) und zwei ausgebildete Krankenpfleger – je ein Pfleger und ein Arzt bilden ein Team, sie wechseln sich ab – und ein Fahrer gelangen nun mit einem umgebauten Kleinbus in die entlegensten Lager dieser Region entlang der türkisch-syrischen Grenze. Und sehen dabei Dinge, die kaum auszuhalten sind; dahinsiechende Menschen, die oft resigniert haben, wissend, dass medizinische Versorgung unerreichbar ist und Medikamente unbezahlbar oder gar nicht erst verfügbar. Kinder, die an heftigsten Ausschlägen und Hautkrankheiten leiden. Alte, die ihren Zustand zynisch kommentieren. Die oft schlimmen hygienischen Verhältnisse verschlechtern die Krankheitsverläufe zudem!
Die Kosten für dieses Projekt sind eigentlich überschaubar – knapp 3.000,- EUR monatlich kostet es uns, auch weil die wirklich bewundernswerten Ärzte und Pfleger bereit sind, für sehr wenig Geld diese immens wichtige Hilfe zu leisten und anstatt ins Ausland zu gehen um eventuell Karriere zu machen lieber ihren Landsleuten beistehen wollen. Und trotz dieser geringen Ausgaben (bei vergleichsweise umfangreichen Auswirkungen) brauchen wir natürlich dringend Hilfe in der Umsetzung…