Seit 2012: Monatliche Verteilung von Paketen mit Grundnahrungsmitteln

Das Jahr 2012 ist Gründungsjahr unseres Vereins; doch was im Dezember zum Verein wurde fing im Frühsommer 2012 an mit privatem Engagement. In diesem Jahr wurde der Krieg in Syrien spürbar und regelrecht sichtbar – Unmengen an Familien strömten orientierungslos nach Damaskus um Sicherheit zu suchen. Viele haben auf den Straßen übernachtet, mit Sack und Pack bzw. dem Wenigen, was sie auf ihrer innersyrischen Flucht mitnehmen konnten. Und mit Kind und Kegel, mit kleinen Kindern und alten, gebrechlichen Großeltern.

So fing unsere Arbeit an, es blieb keine Zeit, zu überlegen, nachzudenken: diese Familien standen im Schock, hatten Hunger, sie brauchten etwas zu Essen, ein Dach über dem Kopf. So entstand das „Carepaket-Projekt“ – mit 15 Familien und somit 15 Paketen mit Grundnahrungsmitteln. Die Not aber und somit der Bedarf stieg und stieg, schnell wurden es 30, dann 50, bald über 100 Pakete.

Schon 2013 verteilten wir durchschnittlich 250 Pakete mit Lebensmitteln im Monat. Bald mussten wir die Anzahl begrenzen wollten wir nicht diese Hilfe zu einem Strohfeuer werden lassen sondern zu dem was sie geworden und geblieben ist: andauernde, lebenserhaltende und dabei stets respektvolle, fundamentale Hilfe. Denn die Not war natürlich weit größer als das, zu was wir finanziell in der Lage waren – und doch war es viel mehr, als wir zu hoffen gewagt hätten!

Aktuell sind es stabil 320 Pakete (manchmal sogar etwas mehr, ab Frühjahr 2021 werden wir die Menge auf etwa 400 Pakete ansteigen lassen!) mit Grundnahrungsmitteln wie Reis, Nudeln, Zucker, Öl, Käse und vielem mehr, die jeden Monat an bedürftige Familien verteilt werden. Alle Waren in diesen Carepaketen werden von unseren lokalen Helfern im Land gekauft, gelagert und teilweise aus großen Gebinden umverpackt. Diese so erstellten Nothilfepakete werden den Familien persönlich gebracht, oft mit einem kleinen “Taschengeld” für Dinge des täglichen Bedarfs wie beispielsweise Hygieneartikel.

Mehrere tausend Tonnen Lebensmitteln sind so seit 2012 durch unsere Hände gegangen – und zwar, weil viele Tausend Menschen mit offenem Herzen, großen und kleinen, einmaligen und dauerhaften Spenden uns all die Jahre Rückhalt gegeben haben und so erst diese Hilfe ermöglicht haben!!

Berlin | Vierte Sachspendenaktion

Ein Container voller Sachspenden sollte es auf jeden Fall werden, zwei Container haben wir schon vor Wochen auf die Reise geschickt, den dritten Container haben wir heute beladen und wissen nun, dass es sicher vier Container werden – ist ja auch die vierte Sachspendenaktion 😉

Einerseits freuen wir uns sehr, dass wir so viele dringend benötigte Hilfsgüter nach Nordwestsyrien bringen dürfen; dass wir also so viele Sachspenden erhalten haben! Auch über die vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer (bei den ersten zwei Containern waren es über 50, heute nur wenig weniger) sind Anlass zur Freude – ohne diese Einsatzbereitschaft wäre vieles unmöglich gewesen. Auch freuen wir uns über die Lagermöglichkeiten im Haus der Statistik mitten in Berlin – das ist wirklich großartig!

Andererseits aber haben wir nun weitere, unerwartete Kosten zu tragen – denn auch wenn wir bei unserer Spedition sehr gute Konditionen bekommen haben brauchen wir nun mehr Geld als ursprünglich veranschlagt. Wer uns dabei mit einer Spende unterstützen mag oder jemanden kennt der jemanden kennt der vielleicht etwas spenden mag: herzlich willkommen! Vielen Dank schon jetzt!!

Idlib / NW-Syrien | Verteilung von Heizmittel

Entlang der türkisch-syrischen Grenze leben allein in der Region Nordwestsyrien 1.6 Millionen Binnenflüchtlinge in 1374 Lagern; in der Regel in unbefestigten Zeltlagern. Also ein Gestell aus Metall mit einer Plane (gegen die Kälte auch mehrere Schichten, oft irgendwelche zusammengenähten Stoffreste, Deckenreste) darüber und mit offenem Boden. Winter wie Sommer.

Wie bereits berichtet ist nasse Kälte im Winter eines der vielen Probleme der dort lebenden Menschen, wie ebenfalls berichtet verteilen wir seit Längerem auch in diesem Winter wieder Heizmaterial an Hunderte „Zelthaushalte“- und zwar sog. „Berien“, ein bei der Olivenölproduktion (diese Region Nordwestsyriens ist mindestens seit den Zeiten Roms eines DER Olivenanbaugebiete!) entstehendes Nebenprodukt, nämlich zu Briketts gepresster Trester. Dieses Berien brennt ausgezeichnet und verhindert nicht nur das Verbrennen von Abfällen mit allen Folgen von Atemwegserkrankungen und Umweltverschmutzung (wenngleich das naturgemäß die geringste Sorge der Binnenflüchtlinge ist) sondern verhindert auch, dass sich die Lagerbewohner in ihrer Not an den vielen Olivenbäumen vergreifen und Äste abschneiden zum Heizen oder gar Bäume fällen.

Auch wenn es tagsüber langsam etwas wärmer wird sind die Nächte immer noch bitterkalt – und so freut sich auch dieses Mütterchen dieser Tage über das Berien, das wir ihr bis an die „Zelttür“ gebracht haben.

Idlib / Nordwestsyrien | Schulspeisung UND unser Original SyrienHilfe-Falafel-Rezept

Lust auf frisch zubereitetes Falafel? Hm, leider ist dieses hier für die Mädchen und Jungs unseres Lern- und Nachhilfezentrums in Nordwestsyrien bestimmt 😉

Denn: 12.4 Millionen Menschen in Syrien haben jeden Tag zu wenig zu Essen – viele hungern, vor allem Kinder leiden an Mangelernährung mit allen Folgen, teilweise sogar mit Todesfolge. Daher und auch damit die Schülerinnen und Schüler unseres Zentrums nicht hungrig lernen müssen, haben wir diese Woche mit einer Schulspeisung begonnen: Jedes Kind erhält jeden Tag an dem es unser Zentrum für Halb- und Vollwaisen besucht eine Mahlzeit.

Am ersten Tag gab es Falafel. Selbstgemacht, ausgesprochen nahrhaft und obendrein günstig herzustellen. Diesen Falafel-Sandwich gibt es ab sofort zweimal pro Woche, an den anderen Tagen andere Sandwiches und Obst.

Damit die Lust auf Falafel aber gestillt werden kann folgt hier unser Original-SyrienHilfe-Falafel-Rezept:

Ein Kilo trockene Kichererbsen etwa 12 Stunden in kaltem Wasser einweichen. Das Wasser abgießen und die abgetropften Kichererbsen roh im Fleischwolf zerkleinern. Etwa die Hälfte davon wegtun und zur Seite stellen. Die restliche Hälfte mit einer Zehe Knoblauch, einer großen Zwiebel, einem halben Bund Petersilie und einem Viertel Bund Koriander vermischen und diese Mischung einmal im Fleischwolf zerkleinern. Diesen Teig mit der ersten Hälfte zerkleinerter Kichererbsen vermischen, einen Esslöffel Salz, einen Teelöffel Natron und zwei Esslöffel gemahlen Cumin / Kreuzkümmel hinzugeben und gründlich untermischen. Wer mag kann auf die fertige Mischung einen Esslöffel Sesamsamen drüberstreuen (aber nicht vermischen). Das gibt dem fertig gebackenen Falafel einen „Extra-Crunch“. In einer Fritteuse oder anderen passenden Gefäß Öl erhitzen und mit einem Falafel-Portionierer geformte Portionen ausbacken. Abtropfen lassen und gerne auf Küchentuch ablegen.

Um nun den Falafel-Sandwich zuzubereiten arabisches Fladenbrot mit Hummus bestreichen, drei bis vier Falafel hinzugeben und diese leicht zerdrückt verteilen. Obendrauf klein geschnittenen Kopfsalat, dünn geschnittene Tomatenscheiben, etwas frische Minze und, falls vorhanden, etwas sauer eingelegten Rettich oder anderes Sauergemüse legen. Nach Geschmack noch etwas salzen und/oder frisches Sumak (Essigbaumgewürz) drüberstreuen. Auch einige Scheiben sehr dünn geschnittene Zitrone (ohne Schale) passen sehr gut. Das Ganze zusammen rollen zu einem Sandwich, am unteren Ende einschlagen um zu verhindern das Flüssigkeit austritt – und frisch verzehren.

Guten Appetit!