Ja, Nordwestsyrien liegt im Gebiet des altertümlichen Mesopotamiens, dem Land zwischen den Flüssen, dem Zweistromland. Diese Region ist die Wiege der Kultur, hier, wo heute die Menschen im nassen Lehm versinken wurden aus dem gleichen Lehm erste Siedlungen gebaut, Länder urbar gemacht und Pflanzen und Tiere domestiziert. In diesem „fruchtbaren Halbmond“ nahm Vieles seinen Anfang, war in Bewegung, begründete den Begriff „Wiege der Menschheit“.
Das ist lange her: heute stecken entlang eines Gutteils dieses fruchtbaren Halbmonds etwa 4 Millionen Menschen im Schlamm fest, können nicht vor und nicht zurück. Und sind (auch) den Jahreszeiten ausgeliefert.
Mit alljährlich wiederkehrenden und auch dieses Mal verheerenden Folgen: Stand 4. Februar sind 141.729 innersyrische Flüchtlinge direkt betroffen von den Überflutungen der Lager aufgrund anhaltender Regenfälle. Die abfließenden Fluten haben 407 Camps / Zeltlager überschwemmt und dabei 10.582 Zelthaushalte zerstört sowie 15.060 Zelte stark beschädigt. Wichtige Versorgungsstraßen sind unbenutzbar geworden, die von externer Hilfe (Nahrung, medizinischer Versorgung, Winterhilfe uvm.) extrem abhängigen Bewohner der Lager bleiben oft unversorgt – es ist schlichtweg eine Katastrophe in der Katastrophe in der Katastrophe!
Wir sind immer noch mittendrin. Tun was und helfen wo wir können. Sind und bleiben vor Ort!!