Ja, auch Corona ist in Syrien ein Thema, ein Thema aber, das weit größer ist, weil es den Alltag der Menschen bestimmt, ist der Hunger! Die Angst vor Corona verschwindet dahinter, die Sorge darum, genug Essen zu finden für sich und die Angehörigen, überwiegt alles. Und das beschämende Gefühl, keinem Gast mehr die für Syrien so typische und ursprüngliche Gastfreundschaft angedeihen zu lassen. Entweder, weil man schlichtweg nichts anzubieten hat. Oder weil man kein Gas zum Kochen hat und so nicht einmal Tee anbieten kann.
Für Dezember 2020 haben knapp 300 Familien in Damaskus Grundnahrungsmittel mit diesem Inhalt von uns bekommen:
3 kg Reis, 3 kg Nudeln, 3 kg Zucker, 1 kg Burgul, 2 kg Butterreinfett, 1 l Speiseöl, 1l Olivenöl,1 kg Mehl, 1 kg Suppenlinsen, 850 g Mortadella/Dosenwurst, 500 g Zaatar, 1 kg Schmelzkäse, 500 g Tomatenmark, 600 g Marmelade, 500 g Tee, 600 g Halawa, 500 g DattelnDieses Mal haben wir das Paket etwas vergrößert um ein weiteres Kilogramm Butterreinfett, einen Liter Olivenöl und 500g Datteln.
Wenn man bedenkt, dass ein normaler Arbeiter einen ganzen Tageslohn ausgeben muss, um 2 kg Reis zu kaufen oder einen halben Liter Olivenöl zu erwerben versteht man vielleicht besser, welche Bedeutung dieses Lebensmittelpaket für die Familien hat. In denen oftmals gar kein „normaler Arbeiter“ mehr zu finden ist, sondern vielmehr Witwen mit Kindern, die für weit weniger als reale Tageslöhne arbeiten gehen. Um irgendwie zu überleben.
Seit Juni 2012 werden wir durch unsere wunderbaren Unterstützerinnen und Unterstützer in die Lage versetzt, nahezu ununterbrochen diese so wichtige Lebensmittelhilfe leisten zu dürfen! Vielen herzlichen Dank für alles!!